Viel impact, wenig Marketingbudget – wie soll das gehen?

Auf diese Frage hätten viele Marketer*innen derzeit gerne eine Antwort. Und, eines ist klar, rosig sieht die budgetäre Situation in den meisten Marketingabteilungen nicht aus. Eine von uns soeben durchgeführte Blitzumfrage in Österreich und Deutschland verdeutlicht die Situation dramatisch:

56% aller budgetverantwortlichen Marketer*innen gehen von zukünftigen Marketingbudgetkürzungen von mehr als 50% aus! Lediglich 44% dürfen sich über Kürzungen darunter freuen.

Müsst Ihr mehr oder weniger als 50% von Eurem Marketingbudget einsparen?

Zu welcher Gruppe gehört Ihr? Und, ist das überhaupt relevant? Denn ob Ihr Euer Budget um 30% oder um 60% kürzen musst, stellt sowohl den Einen als auch die Andere vor ähnliche Fragestellungen. Wo einsparen, wenn gleichzeitig relevante Informationskanäle hin zu Kunden*innen oder/und Mitarbeiter*innen aufrechterhalten werden oder sogar schnell und unbürokratisch noch neue Instrumente wie Webinare oder Webcasts eingeführt werden sollen. Stichwort: Die Krise macht online!

Aber was wäre schon das Marketing, wenn es nicht für (fast) jede Situation, neue kreative Ansätze entwickeln könnte? Ein paar ermutigende Beispiele habe ich für Euch entdeckt. Beweisführung, quasi.

Denn es ist einfach gesagt und noch leichter geschrieben, dass es jetzt um Effektivität und Agilität geht, um Zielgruppen-genau zu laden. Wie es gelingen kann kostenschonend für Impact zu sorgen – sogar im konstruktiven Schulterschluss mit anderen Unternehmensabteilungen, haben mehrere Unternehmen aufgezeigt, nicht immer offensichtlich, nicht immer verpackt in breite Kampagnen.

INDUSTRIEMARKETING:

KOSTENFREI: EIN GESPRÄCH GENERIERT 5 ARTEN VON CONTENT

Das Unternehmen Osil (Name von Autorin verändert) veranstaltet einen Event im Herbst dieses Jahres.  Zur Bewerbung und aktiven Vermarktung war klar, das Content gebraucht wird. Content, der die Themen des Events von mehreren Seiten beleuchtet und gleichzeitig Zahlen und Daten liefert, mit denen über Social Media geteasert werden kann. Angedacht war, in der Zeit vor Corona, eine Studie, durchgeführt von einem Marktforschungsinstitut. Die Ergebnisse sollten in weiterer Folge sowohl für die Vermarktung als auch für einen Slot am Event eingesetzt werden. Corona kam, Budget ging, Studie fiel – vorerst.

Die gewiefte Marketingleiterin ließ sich nicht entmutigen. Ganz im Gegenteil: Sie suchte den Schulterschluss zu den Sales Mitarbeitern, von denen alle im Home Office weilten und setzte eine kostenfreie Online-Befragung auf. Um einerseits den Kontakt mit den Kunden in der Zeit der Krise zu halten und andererseits zu validen Befragungsergebnissen zu kommen, griffen die Sales Mitarbeiter zum Telefon und erarbeiteten eine Frage nach der anderen mit Ihren Kunden. Dieses Tele-Socializing mit integrierter Kundenbefragung brachte über 110 ausgefüllte Fragebögen und um im Content Sprech zu bleiben, folgende Arten von Content – und das alles kostenfrei (jetzt mal abgesehen von den Opportunitätskosten):

  1. Marketing- und Kommunikationscontent: Anzeigentexte, Bannertexte, Online-PR-Meldungen, E-Newsletter Texte werblich, Teasertexte
  2. Engaging Content: Content, der Ihre Leser zum Mitmachen einlädt – Faktenraten oder Rätsel am Event
  3. Service- und Hilfscontent: Update von FAQs  bei Fragen zur Themen oder zum Event
  4. Redaktioneller Content: Ratgeber, Interviews, Themenartikel, Berichte zur Kunden Kommunikation
  5. Social-Media-Content: Blogtexte, Social Media Profil-Informationen, Facebook-Posts, Bilder und Videos

Ein gutes Beispiel für eine gelungene Umsetzung des Zitates vom Gründer der heutigen Raiffeisen Gruppe: >> Was einer nicht schafft, schaffen viele <<. Oft sind es die scheinbar kleinen Ideen, die Großes ermöglichen.

B2C MARKETING/BEKLEIDUNG:

KLEIDER BAUER BEILAGE/PRESSE 31.05.2020

Das Konzept >> Mitarbeiter*innen präsentieren die eigene Mode << ist nicht besonders neu und natürlich kann man über das WIE viel nachdenken und diskutieren. Und, ja es kann sogar sein, dass die Idee, die eigenen Mitarbeiter*innen für das Shooting der Frühjahrs- und Sommerkollektion heranzuziehen, bereits vor der Corona Krise am Tisch lag. Unbestritten bleibt dennoch, dass die Idee auf die Mitarbeiter*innen zu setzen genau zum jetzigen Zeitpunkt in der Kommunikation Pluspunkte bringt. Pluspunkte, die zu Impact führen – nach innen und nach außen. 

Während viele andere noch überlegen, wie Sie Ihre Kollektionen an die Frau oder an den Mann bringen, auf jeden Fall an Menschen, die in den nächsten Monaten deutlich weniger Geld zur Verfügung haben oder nicht ausgeben wollen, besetzt das Familienunternehmen Kleider Bauer, die wohl wichtigste Ressource Ihres Unternehmens (laut eigenen Angaben): die Mitarbeiter*innen.

Neue Frühjahrs- und Sommerkollektion von Mitarbeiter*innen präsentiert

Das Mitarbeiter*innen in Krisenzeiten Ängste entwickeln, ist hoffentlich für jeden von uns nachvollziehbar. Wie Unternehmen mit diesen Ängsten umgehen und in welcher Art und Weise Unternehmen Mitarbeiter behandeln, wird maßgeblich über das Ausmaß zukünftiger Loyalität entscheiden. Sicherheit, Planbarkeit und eine ehrliche Zukunftsperspektive sind gefragt, um möglicherweise den Fortbestand eines Unternehmens aber auch das Verständnis der Mitarbeiter*innen zu sichern.

Kleider Bauer zeigt und vermittelt mit dem Einsatz Ihrer Mitarbeiter*innen:

  1. Vertrauen
  2. Wertschätzung
  3. Miteinander

Es gibt sicher nicht für jeden eng gewordenen Gürtel, für jedes reduzierte Marketingbudget, nur >> Die eine Idee <<, wie Marketing in Zeiten mitten von Corona gelingen kann. Was es braucht, sind kreative und findige Marketer*innen, die sich trauen neuen Wege in der Zusammenarbeit zu gehen. Intern und extern – so gelingen Refinanzierungen von Kampagnen, Events und anderen Projekten.  Wenn Du Dich zu diesem Thema mit Thomas Dorner und mir austauschen willst, laden wir Dich zur kostenfreien Impulssession >> Der Gürtel drückt – was tun? << am 04.06.2020 von 16:00 – 17:00 Uhr ein.
Jetzt anmelden: http://test.redstep.at/events/der-guertel-drueckt-was-tun/!

Bis Donnerstag!

Katharina